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Es ist Fussball-EM Zeit. Viele Millionen Fan-Fussballtrainer fiebern vor den Bildschirmen mit ihren Mannschaften mit. Es ist auch eine Zeit, in der manche Führungskräfte darüber nachdenken, warum Mannschaften erfolgreich sind und wie Mannschaften erfolgreich zusammengestellt werden. Es ist auch ein Höhepunkt für die Sportwissenschaft. Nicht nur aus Sicht der Trainingslehre, denn diese ist Grundlage für die physische Leistung der Spieler. Vor allem aber auch aus Sicht der Motivationspsychologie.
Im Management grösserer Organisationen wird heute oft noch zentral geführt. Dies bedeutet, dass der CEO die Strategie und Richtung der Firma vorgibt und die Mitarbeiter diese zu erfüllen haben. Aber wie zeitgemäss ist diese Art der Führung in Zeiten des Generationenwechsels und von Networking? Vielleicht kann man auch dies mit sportwissenschaftlichen Gedanken bereichern. Einige Manager-Seminare fokussieren sich auf einzelne Extremsportler. Hier erfährt der Teilnehmer wie konsequent er mit sich und dem Umfeld umzugehen hat, damit er Erfolg hat. Übersetzt man dies in eine Unternehmenskultur liegt möglicherweise nahe, warum gemäss Studien 2/3 aller Mitarbeiter unzufrieden in Ihrer Firma sind, sich nicht verstanden fühlen oder kündigen wollen. Liegt der Schlüssel zu einer nachhaltigen Führung einer Organisation dann eher im Mannschaftssport? Sicher haben einige von Euch hier auch bereits Teambildungs-Seminare in der Natur erlebt, die dies als Ziel anstreben. Vielleicht haben diese Incentives auch die Stimmung in der Abteilung verbessert. Sind alle Teilnehmer in der Firma geblieben? Und die Resultate, wurde diese besser? Auf die Frage zu seiner Aufgabe in der Nationalmannschaft gab der deutsche Thomas Müller jüngst Antworten wie: „Man muss die (jungen) Spielertypen auch ausserhalb des Platzes in das Seelenleben der Mannschaft integrieren“ oder „Jeder muss sich in der Gruppe wohlfühlen, nur dann funktioniert er“. Eine Mannschaft an der EM ist mehr als die Mannschaft selbst. Es ist eine Organisation, die im engeren Kreis aus der Mannschaft, dem Trainer- und dem Betreuerteam besteht. Die Ziele sind klar, aber entscheidend sind, Top-Fitness vorausgesetzt, die weichen, psychischen Faktoren der einzelnen Leistungsträger. Diese werden von unterschiedlichen Personen angegangen. Innerhalb der Mannschaft durch erfahrene Führungsspieler und durch das Betreuerteam. Warum nutzt Ihr nicht einmal die Gelegenheit Eure Abteilung in solch eine Organisation im Fussball hineinzudenken? Damit kommt Ihr auch sicher der Generation Y entgegen. Hört aber bitte nicht bei der Mannschaft und dem Trainer auf. Reduziert das Betreuerteam nicht auf die handwerklichen Aufgaben, sondern definiert es auf das psychologische Resultat ihrer Arbeit – denn interessant und sicherlich zeitgemässer wird es hier, bei den Aufgaben des Betreuerteams und denen der Führungsspieler. Es entstehen Leistungen und Bedürfnisse, die nicht durch das HR abgedeckt werden können. Das Management und das Team sind gefordert ein kulturelles Umfeld zu gestalten, was es in dieser Form in Unternehmen ab 100 Mitarbeiter heute noch zu selten gibt. Erforderliche Änderungsprozesse, die im Generationenwandel dringend notwendig werden, sollen definiert werden. Wer hat welche Aufgaben in der Mannschaft, wie unterstützen der Trainer und das Trainerteam die Mannschaft diese Aufgaben zu erfüllen? Welche Betreuer sind zudem für welche psychischen Faktoren zur Leistungserbringung notwendig? Wer sind denn die Führungsspieler bzw. wer sollte diese Rolle tatsächlich inne haben? Ja, hier werden möglicherweise ganze Organisationen schnell auf den Kopf gestellt. Aber es ist doch nur ein Gedankenspiel oder etwa nicht? Zuletzt stellt sich natürlich noch die Frage, welche Rolle in Eurer Branche eigentlich die gegnerische Mannschaft spielt? Ist sie Euer Mitbewerber? Und das Publikum? Dies, so wünsche ich es mir, versteht Ihr als Euren Kunden!
Markus Eckhardt, Sportwissenschaftler, Lern- & Motivationspsychologie und langjährig GL/-Management erfahren… www.salesstormtv.com